Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel: Was zeichnet den Markt aus und wie lässt er sich am besten bearbeiten?
Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel sind ergänzende Produkte für die Pflege eines Pflegebedürftigen. Berechtigt zum Bezug dieser Hilfsmittel sind Personen, die einen Pflegegrad haben sowie ambulant und nicht ausschließlich durch einen Pflegedienst – also mit Unterstützung pflegender Angehöriger – versorgt werden. Sie werden in der Produktgruppe 54 des Hilfsmittelverzeichnis als reine Abrechnungspositionen erfasst.
Die meistverkauften Produkte bei festgelegter Monatspauschale
Diese Abrechnungspositionen unterscheiden sich nur in Form des Produkts, das abgerechnet wird. Die meistabgerechneten Hilfsmittel der PG 54 sind Einmal-Handschuhe, Hand- und Flächendesinfektionsmittel, Mundschutz (besonders während der Corona-Pandemie) und Bettschutzeinlagen. Andere Produkte wie Schutzschürzen, Einmallätzchen oder Fingerlinge werden deutlich seltener bestellt. Für eine Bestellung steht eine monatliche Pauschale von 40 Euro pro Versicherten zur Verfügung, die von den Personen, die diese Hilfsmittel beziehen, auch vollständig ausgeschöpft wird.
Ausschöpfung des Marktpotenzials als erste Herausforderung
Die Zahl, der Pflegebedürftigen, die von ihrem Anspruch auf zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel wissen, liegt bei nur 30%; eine noch geringere Zahl der Berechtigten nutzen ihren Anspruch auch. Der Markt ist also durch ein riesiges Potenzial gekennzeichnet, das Anbieter von den sogenannten Pflegeboxen in Form von Apotheken, Sanitätsfachhändlern, Homecare-Unternehmen und neuerdings auch Online-Anbietern noch nicht ausgeschöpft haben. Bei einem aktuell geschätzten Marktvolumen von ca. 400 Millionen Euro fehlen noch knapp 80% der anspruchsberechtigten Patienten.
Trends werden den Anbietermarkt nachhaltig verändern
Aktuell sind noch 60% der Anbieter stationär zu verzeichnen (Apotheken, Sanitätshäuser, Homecare-Dienste), es ist aber zu erwarten, dass sich Online-Anbieter aufgrund ihrer niedrigeren Kostenstruktur zunehmend durchsetzen. Mega-Trends wie der demografische Wandel und die Digitalisierung erfordern von Anbietern eine stetige Bewertung und Optimierung ihrer Prozesse, Kosten und Vertriebsstrukturen.